Besuch aus dem Institut francais
Er ist seit September neu im Amt und zuständig dafür, den Deutschen die französische Sprache und Kultur näherzubringen und die Wirtschaft zu verzahnen: Louis Marandet, Sprach- und Bildungsattaché am Institut français in München, dem Pendant zum Goethe-Institut. Zuständig ist Marandet auch für den Französischunterricht an den Schulen und legt besonderen Wert darauf, dass auch Buben die Sprache lernen. An der Straubinger Jakob-Sandtner-Realschule, eine reine Knabenschule, fand er diese Woche ein leuchtendes Beispiel: 86 Jungen in vier Klassen lernen hier Französisch. „Das hat bayernweit absolut Vorbildcharakter“, betonte der Attaché bei seinem ersten Besuch in Niederbayern.
832 französische Unternehmen haben eine Dependance in Bayern, über 700 bayerische Firmen einen Sitz in Frankreich und weltweit mehr als 300 Millionen Menschen sprechen die Sprache: Es lohnt sich, Französisch zu lernen. Diese Botschaft hatte Louis Marandet mitgebracht, und er rannte dabei offene Türen ein. Die Buben brannten förmlich für das Fach Französisch, was sie in einer von Studienrätin Sophie Schweiger erdachten einstündigen Präsentation unter Beweis stellten, bei der Schüler Moritz Englbrecht mit Baskenmütze auf dem Kopf sogar französische Chansons schmetterte. Auch für Schulleiterin Regina Houben war der Besuch eine „riesige Ehre.“
Die Schüler stellten ihm ihre Heimatstadt vor und ihre Schule vor, in die immer wieder Muttersprachler – zum Beispiel von den Straubing Tigers – kommen, um mit ihnen zu üben und unterstrichen ihre Begeisterung für den Französischunterricht. 93 Prozent der Schüler würden das Fach wieder wählen, ergab eine Umfrage. Besonders staunte Marandet darüber, dass 100 Prozent aller Schüler der Jakob-Sandtner-Schule die Prüfung für das DELF-Zertifikat bestanden haben, das später als Nachweis dient, die französische Sprache zu beherrschen: „Das ist einzigartig. Damit haben die Jugendlichen später sehr gute Chancen“, begeisterte sich der Attaché im Gespräch mit der PNP. Der Schulbesuch sei für ihn, der dieses Amt nun vier Jahre ausüben wird, ganz besonders gewesen: „Ich bin noch nie so herzlich empfangen worden. Die Schulleiterin Regina Houben und die Französischlehrerin Sophie Schweiger leisten hervorragende Arbeit. Ich werde dieses Vorbild weitererzählen.“ Gerade auch, um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Frankreich weiter zu stärken, seien solche Leuchttürme enorm wichtig.
Melanie Bäumel-Schachtner (PNP)